In Helbigsdorf ist von vielen Beteiligten ein Komplexvorhaben entwickelt worden, welches zum einen die Funktionsanreicherung des Dorfgemeinschaftshauses beinhaltet (behindertengerechte Ertüchtigung mit der Schaffung eines entsprechenden Zuganges und Anpassung der sanitären Anlagen). Gleichzeitig soll das nahegelegene Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges eine Aufwertung erfahren. Dieses Projekt befindet sich im Ortskern und wurde über die Vitalen Dorfkerne beantragt und bewilligt.
Der zweite Teil des Komplexvorhabens betrifft das Gelände am ehemaligen Bahnhof. Durch folgende Revitalisierungsmaßnahmen soll der Bereich aufgewertet und funktional angereichert werden.
- Das ehemalige denkmalgeschützte Bahnhäuschen (früher Fahrkartenschalter und Wartebereich) soll in Dach und Fassade aufgearbeitet werden. In das Gebäude soll die derzeit eingelagerte Wäschemangel eingebaut werden, damit sie wieder einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden kann. Außerdem soll das Häuschen als Unterstand für den Busverkehr genutzt werden.
- Die alte Waage vor dem Bahngebäude soll als technisches Denkmal aufgearbeitet werden.
- Noch vorhandene Gleisanlagen sollen freigelegt und weitere Parkflächen geschaffen werden.
- Auf der nahegelegenen großen Wiesenfläche (Vogelherd), welche möglicherweise in Zukunft ein historisches Freilichtmuseum beherbergen könnte (die Machbarkeitsstudie und das Projektmanagement zur Entwicklung eines Bau- und Kulturzentrums waren ebenfalls Leader-Projekte), soll ein naturnaher Spielplatz errichtet werden. Weiterhin ist vorgesehen, dort die Festwiese anzusiedeln, wo dann u. a. das alljährliche Dorffest stattfinden kann.
Alle Maßnahmen stellen natürlich auch einen Mehrwert über die Ortsgrenzen hinaus dar, denn der Radweg "Rund um Wilsdruff", welcher alle Wilsdruffer Ortsteile miteinander verbindet, aber auch Anschlussbereiche an regionale Radwege bereithält, führt direkt am Bahnhofsgelände vorbei. Insofern ist also die freie Nutzung der öffentlichen Bereiche in größerem Umfang denkbar.
Der Kerngedanke aller geplanten Maßnahmen lautet: "Vom Dorf für das Dorf". Es ist die Chance, die vielen Unzufriedenen und Resignierten wieder in die Gemeinschaft zu holen, indem etwas gemeinsam geschaffen wird, was zukünftig auch gemeinschaftlich genutzt und betrieben wird. Es entstehen Orte des Austausches, für Kultur und Feste, für Kinder und Senioren und für alle, die an einer Gemeinschaft interessiert sind. Gleichzeitig bieten die Maßnahmen Potential für die Nutzung durch weitere Personenkreise, wie Tagestouristen, Radfahrer, Wanderer, Interessierte an geschichtlichen Zeitzeugen, Naturliebhaber u.v.m.
Es ist die Chance, im Ort etwas gemeinsam zu gestalten, sich wieder näher zu kommen und Freude am Miteinander zu entwickeln. Es ist die Chance, Zugezogene in die Dorfgemeinschaft zu integrieren und für die doch recht vielen Kinder im Ort etwas zu tun. Es ist die Chance, historische Bausubstanz zu erhalten und die Bewohner und Interessierte anzuregen, sich mit Heimat- und Baugeschichte zu beschäftigen.